2020 wurden im Drogeninformationszentrum (DIZ) in Zürich 147 als LSD deklarierte Filze[1] zur Analyse abgegeben. Bei einem mobilen Drug-Checking[2], das 2020 in der Stadt Zürich durchgeführt wurde, sind acht als LSD deklarierte Filze abgegeben und analysiert worden. Die hier veröffentlichten Ergebnisse sind nicht repräsentativ für den gesamten Substanzmarkt der Stadt Zürich.
Risikoeinschätzung
Die Wirkung von LSD ist neben der Dosis immer auch stark vom eigenen Befinden (Set) und der Umgebung (Setting) abhängig. Es besteht beim Konsum von LSD-Filzen das Risiko der Einnahme falschdeklarierter Substanzen, pharmakologisch wirksamer Streck-mittel und/oder hochdosierter Filze. Der stark variierende Wirkstoffgehalt von LSD-Filzen kann zur unabsichtlichen Einnahme hoher Dosen führen, was das Risiko für ein negatives Erlebnis (Bad Trip) erhöht. Hohe Dosen erhöhen dieses Risiko selbst für erfahrene Konsumierende. Es können höchst intensive psychedelische Erlebnisse hervorgerufen werden, die verstörend und angsteinflössend sein können. In den letzten Jahren wurden im DIZ immer wieder falsch deklarierte LSD-Filze abgegeben (Filze, die anstelle von LSD eine andere psychoaktive Substanz enthielten). Solche Falschdeklarationen können, je nach Substanz, ein hohes Gesundheitsrisiko darstellen. Informationen und Empfehlungen für einen möglichst risikoarmen Konsum sind auf saferparty.ch unter LSD Safer Use zu finden.
LSD-Gehalt
2020 enthielten die im DIZ analysierten LSD-Filze durchschnittlich 79.3 μg LSD. Das sind 18.9 μg weniger als im Vorjahr[3]. Die Spannweite reichte von 3.7 μg bis 205.5 μg LSD pro Filz. 72 % der LSD-Filze enthielten weniger als 100 μg LSD (-12 %) und 18 % enthielten zwischen 100 und 150 μg (-7 %). Bei 10 % der Filze wurde eine Warnung erstellt, da diese mehr als 150 μg LSD enthielten (-5 %).
[1] 2020 wurden zusätzlich 98 flüssige LSD-Proben analysiert. Diese wurden in der Auswertung nicht berücksichtigt.
[2] Aufgrund der Corona-Pandemie konnte 2020 nur ein mobiles Drug Checking durchgeführt werden.
[3] Die Differenzen im Vergleich zum Vorjahr werden im Folgenden jeweils in Klammern angegeben.
2020 enthielten 12.8 % der Proben (-1.8 %) unerwartete, potenziell pharmakologisch wirksame Substanzen. Dabei handelte es sich um Falschdeklarationen oder um nicht beabsichtigte Verunreinigungen (Schmierkontamination in bereits mit anderen Substanzen verwendeten Minigrips). Bei 2 Filzen (1.2 % der Proben) handelte es sich um Falschdeklarationen; davon enthielt je 1 Filz eine NBOMe-Verbindung und DOC. 2020 enthielten 26.9 % der analysierten LSD-Filze das nicht psychoaktive iso-LSD (-12.3 %).
Entwicklung LSD-Gehalt in %, 2011 - 2020
Unerwartete Substanzen und Verunreinigungen in LSD-Proben 2020